Osmose-Vorbeugung
Wann eine Osmosebehandlung angezeigt ist
Fachleute empfehlen eine Osmose-Sanierung, wenn die Blasen auch in der Übergangszeit deutlich sichtbar werden. Wenn Sie Blasen aufstechen können und Flüssigkeit austritt, ist bereits Gefahr im Verzug. Der Zersetzungsprozess wird weiter voranschreiten: Das Laminat delaminiert, Harz zersetzt sich und die losen Glasfasern bleiben übrig. Und irgendwann lässt sich durch eine Osmoseblase hindurch das ganze Laminat durchstoßen. Das GFK ist dann schwerwiegend geschädigt. Einen solchen Fäulnisprozess kennen übrigens auch Fensterbauer, die ungepflegte Holzrahmen irgendwann mit dem bloßen Finger durchbohren können.
Osmose-Vorbeugung
Erste Voraussetzung: keine Feuchtigkeit im Laminat. Das heißt, es dürfen noch keine Osmoseblasen sichtbar sein. Zur Sicherheit wird etwa vorhandene Feuchtigkeit mit einem Feuchtigkeitsmesser geprüft, bevor man in einen kostspieligen Vorsorgeaufbau investiert und sich wenige Jahre später dennoch Osmoseblasen zeigen. Zwar könnte in diesem Fall der Neuaufbau ein Eindringen neuer Feuchtigkeit ins Laminat von außen verhindern, was die Bildung von Osmoseblasen verlangsamt - dennoch wird die bereits im Laminat befindliche Feuchtigkeit dort weiter Schaden anrichten.
Bei Rümpfen mit alten Antifouling-Anstrichen entfernen wir für die Durchführung einer Osmosevorsorge den alten Anstrich restlos, bis auf das Gelcoat. Gründliche Ergebnisse erzielen wir mit Hochleistungsschleifmaschinen bzw. professionellen Ziehklingen. Erfahrungsgemäß lassen sich Farben, die sich nicht abziehen lassen, leicht mit Hilfe der Schleifmaschine entfernen und umgekehrt. Eine aufwendige Handarbeit ist es allemal. Das freigelegte Gelcoat schleifen wir dann homogen und leicht an, reinigen es und kontrollieren es auf Schäden, die anschließend ausgebessert werden. Dann bauen wir mit einem speziellen Teer-Epoxy-Primer, der als Schutzschicht und Wassersperre dient, das Unterwasserschiff in 4 Schichten neu auf. Schließlich wird das neue Antifouling als eigentlicher Endanstrich wieder aufgetragen. Wichtig beim Neuaufbau ist das verwendete Material: Es sollte auf jeden Fall auf Epoxy-Basis sein, denn nur Epoxy ist unseres Erachtens absolut wasserdicht. Wir verwenden als Teer-Epoxy-Primer ein Material aus der Industrie, das Sie nicht aus dem herkömmlichen Fachhandel kennen werden und das tatsächlich Teer und Epoxy beinhaltet. Dieses Material überzeugt im Vergleich zu herkömmlichen Primern, was den Auftrag und die Wasserdichtigkeit angeht. Aus unserer Erfahrung ist Teer-Epoxy darüber hinaus ein optimaler Haftvermittler zum VC 17 M, das wir hauptsächlich im Endaufbau als Antifouling verwenden. VC 17 M zeigt sich im Wiederholungsanstrich unproblematisch - einfach gut abreiben und neu walzen - und sehr dünn. So sind zehn Schichtaufträge mit VC 17 M immer noch dünner als ein Schichtauftrag eines herkömmlichen Antifoulings. Und: Langfristige Beobachtungen zeigen, dass VC 17 M selbst nach über 10 Jahren nicht abblättert. Auch die Temperatur spielt bei der Verarbeitung eine wichtige Rolle. Niedrige Temperaturen beim Verarbeiten bzw. während der anschließenden Aushärtezeit machen die idealen Eigenschaften des Teer-Epoxy-Primer zunichte. Die Aushärtung wird gestoppt; der Neuaufbau war umsonst.